Martina Peter

Wer hierher fährt
über das junge Land
hinter den Deichen
fürchtet nicht Wind noch Wetter.

Friesentorte im Strandkorb
mit Regentropfen, die seitwärts fliegen
wir hüllen uns ein in Decken, und über uns
knattert ein Segel im Sturm.

Wolken bauen sich auf
und schieben dann eilig weiter
so wechselt die Stimmung
von grau zu hellgrün.

Hinter dem Deich
glitzert Wasser im Licht
Lachmöwen staken im Schlick.

Auf salzigen Wiesen
rupfen Schafe
das süße Gras.

Der Blick schweift
und darf schweifen
in dieser Natur.

Ein Damm zeigt hinaus
zum Rand des Himmels
wo Plankton frühester Jahre

unter dem Ozean liegt und
turmhoch gebaut
die Pumpen stehen.

Wir wandern
Richtung Horizont
dorthin, wo die Meeresvögel
heute gern nisten.

Links liegen Wiesen
es blühen Flieder und Astern vom Strand
und Wermut
leuchtet hell aus dem Gras.

Wind streicht hier nicht,
er fegt und braust und bollert
und zaust die Pflanzen,
sie bleiben bewegt.

Rechts ist das Watt.
Die Flächen
mal bleiern und müde
und dann wieder silbrig und schnell

Die Luft
ist frisch und salzig
sie würzt die Lungen
mit dem Atem der See.

Oh, dieser Blick
auf die scheinbar so endlose Fläche
nur durch den Himmel begrenzt -

Die Weite
ist das Versprechen
der Küste.

(2017)


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.