Martina Peter

Wir leben grad in irren Zeiten.
Veränderung zeigt sich nun an.
Auf was kann man sich noch verlassen?
Die kalte, rücksichtslose Macht ist dran.

Es gilt nicht mehr, was wir einst dachten.
Das Regelwerk wird weggefegt.
Es ist nun wie zu Neros Zeiten
Wer nicht mehr passt, wird abgesägt.

Ein großer Staat beginnt zu wanken.
In seinem Namen, seinem Glanz.
Recht und Verlässlichkeiten brechen
statt dessen kommt ein lauter Tanz.

Krieg in den Köpfen, Angst, Gewinnen.
Es geht darum, wer Sieger ist.
Nicht mehr gemeinsam hin zum Guten,
statt dessen Macht und Kampf und Zwist.

Ich will den Frieden doch bewahren.
So lang schon habe ich das geübt.
Im Herzen Stille, Ruhe tanken,
zu fühlen, dass ich bin geliebt.

Auch wenn um mich die Stürme tosen
auch wenn die Welle bricht im Meer -
im Zentrum kann mich nichts erschüttern,
die Ruhe gebe ich nicht her.

Und wenn an mir die Ängste nagen,
wenn Altes zerrt an meinem Hirn,
wenn sich die Sorgen scheinbar türmen,
ich biete diesem Spuk die Stirn.

Ich atme tief, ich atme weiter,
schau jagenden Gedanken zu.
Fühl meinen Schmerz und meine Trauer
und bleibe bei mir in der Ruh.

Ich atme tief und atme weiter.
Im Jetzt liegt die Geborgenheit.
Ich seh den Glanz der Sonnenstrahlen
mein kleines Herz wird wieder weit.

Ich geh nach innen, nicht nach außen.
Lausche nach dem leisen Klang.
Lass meine Muskeln sich entspannen
und finde Trost auch im Gesang.

Ich bleibe bei mir und ich bitte
beim höchsten Quell der Zuversicht.
Und auch mit Tränen und mit Ängsten
beschreite ich den Weg zum Licht.

(2025)