Unmerklich fast ist die Adventszeit gekommen
auf einmal hing ein Kalender da
noch schnell ein Adventskranz, die Maske genommen
wie seit Monaten in diesem Jahr.
Nun zieren Kerzen gerundete Tannen
gekauft direkt, weil das Basteln fehlt
verschiedene Stumpen, sie halten zusammen
denn es ist das Symbol, das zählt.
Lebkuchen, Kekse und Dresdner Stollen
liegen in großen Packungen vor.
Irgendwie scheint es verhalten, das Wollen
kaum vorhanden beinah wie der Chor.
Alles so anders in diesem Winter
der leise sich mit dem November ranpirscht.
Kontaktbeschränkungen und dahinter
nur zuhause ein Heißer Hirsch.
Der Lockdown macht uns müde und mürbe
es wird gefragt, ob das alles muss sein
man trifft sich zuhause, und mancher würde
am liebsten bis zum Sommer schrei‘n.
Über den Zahlen geht die Botschaft unter
vom Licht, das die graue Zeit erhellt
Advent, es kommt der Erlöser hinunter
kommt hinein auch in unsere Welt.
Erlösung? Wer mag daran noch glauben?
In dieser gramgebeugten Zeit.
Schwarze Krähen statt weißer Tauben
wahrgenommen zuallererst Streit.
Und trotz der Nebel und trotz der Stille
auf den Märkten und im Foyer
irgendwo bleibt doch ein leiser Wille:
seltsame Zeit, sei vorüber und geh.
(2020)