Martina Peter

Während die Sonne vom Himmel fiel
bei draußen über 30 Grad
knabberte ich ein Eis am Stiel
wie es mein Vater tat.

Er ist nicht mehr auf dieser Erde
es sind nun schon mehr als zwei Jahr.
Und wenn ich an ihn erinnert werde
fühle ich nach, wie er so war.

Ich esse ich das Eis, als würde er‘s essen,
mit großem Behagen und großer Lust.
Da wurden nicht Kalorien gemessen
da gab es keinen Cholesterin-Frust.

Er aß einfach Eis, mit kindlicher Wonne -
ein Eis ging immer, das hatte er gern.
Auch wenn es hieß, sei lieber besonnen:
„Halt dich von Zucker und Fetten fern!“

Doch Eis war Genuss, war Freude am Leben,
im Sommer und auch zu anderer Zeit.
Eis war ein Trost, Belohnung eben
für seine ganze Tapferkeit.

Wenn er ein Eis aß, dann war er ganz da.
Einfach er selber, nichts aufgesetzt.
Er war für sich und er war ganz nah -
mit Eis war er glücklich und nicht verletzt.

So lass ich das Eis auf der Zunge zergehen,
löse die Schokostücke vom Rand.
Ich denk an ihn, ich kann ihn sehen
und spüre das Familienband.

(2022)


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