In des Waldes Dämmerschatten
Treten wir behutsam ein.
Auf den zarten Flechtenmatten
tanzt vielleicht der Sonnenschein.
Ganz gedämpft sind alle Laute
Tannen stehen still und groß.
Von Waldbewohnern selbst gebaute
Gänge unter weichem Moos.
Hier regiert ein andres Wissen
hier schlingt Pflanze sich um Stein.
Und auf dichten Gräserkissen
funkeln Tropfen. Zauberschein.
Wir betreten diese Welten
voller Ehrfurcht. Und dabei
spür'n wir unter Tannenzelten
uns auf einmal anders, neu.
Reine Luft, so frisch und duftig,
Harz, das an den Stämmen klebt.
Bodenpflanzen winken luftig
und dort ist ein Netz gewebt.
Wir betrachten diese Wunder
diese Vielfalt der Natur.
Unser Atem geht viel runder,
was wir spür'n, ist Freude pur.
So viel Weisheit, so viel Güte
steckt in jedem kleinen Strauch.
Und aus jeder kleinen Blüte
weht zu uns ein Liebeshauch.
Seid gegrüßt, ihr Waldbewohner
Sei gegrüßt, du schöner Hain.
Ihr seid der Schöpfung stille Krone.
Danke euch für euer Sein.
(2018)