Martina Peter

In den Gärten der Fürsten
schlenderten wir
staunend
über die Farben und Pflanzen

tasteten uns vor in dunkle Gänge
wo Spinnen mehrstöckige Netze schufen
diffuses Licht durch Öffnungen strömte
und wir den Seitenpfad übersahen
der uns hingeführt hätte
zur Weisheit.

Zart spann sich rostrost Gefieder des Nadelbaums
über grünem Teppich.
Christrosen blühten am Weg
und feuerrot leuchteten Stechpalmen und Hagebutten.
In den Sichtachsen
die Paläste und Tempel
die sich der Fürst erträumte.

Auf dem Wall
schritten wir, mit weitem Blick
über Park und Felder
Futterrüben gediehen
auf anhaltinischen Böden
bis nahe der Elbe
wo weitere Wälle
das Auenland von dem Gartenland trennten.

Der Strom glitzerte in der Sonne
sein Fließen schien sich umzukehren
nahe des Ufers, wo wir saßen
mit Blick auf die Häuser für Boote
und Libellen, die sich paarten.

Ein sonniger Herbsttag,
zu warm für November.
Wir schauten
ins Nahe und in die Ferne
bestiegen Brücken
und Treppen
und ließen uns
bezaubern von
Landschaft, Park und Natur.

 

(2020)