Martina Peter

So ein kleiner, still verträumter Ort im Süden
Umringt von Bergen, die gefällig in der Ferne stehn
Grün leuchten heut die Matten und die Almen
Und leise Winde um die Bäume wehn.

Die hübschen Häuser sind verziert mit Blumen
Die Vögel zwitschern draußen im Idyll
Ich höre außer ihnen nur ein Rauschen
Sehr selten mal die Esel, sonst ist’s still.

Ob dort der Bach rauscht oder nur die Winde
Das dumpfe Klappen einer Autotür
Das Kind war müde, schläft im Zimmer
Und ausnahmsweise bin ich mittags hier.

Sonst bin ich lieber oben in den Bergen
Oder jedenfalls in etwas größ’ren Höhn
Und lauf durch Wälder auf den so genannten Steigen
Und sehe in der Ferne Felsmassive stehn.

Nun kommen weiße Wolken hinter jenen Bergen
Auf die mein Blick durchs Fenster fällt
Der Wind frischt auf, er weht von Osten
Es geht ein leises Seufzen durch die Welt.

Ich schaue auf den Berg, die Bischofsmütze
Der friedvoll steht im Sonnenstrahl
Ein weiser alter Fels, er schaut, als wär er
Beschützer hier vor allem auch im Tal.

Ganz licht der Sommer. Vogelbeeren leuchten.
Die kleinen Esel fressen hingestreutes Heu.
Ihr Rufen klingt wie ungeölte Türen
Draußen fliegt ein Schmetterling vorbei.

Der kleine Ort hat nicht nur Gästehäuser
Mit Holz im Mobiliar und am Balkon
Es gibt hier auch Hotels mit teuren Zimmern
Und Jet-Set kommt mit dicken Autos schon.

Ein Restaurant mit zwei von diesen Sternen
Die jede Küche in der Welt begehrt.
Doch gegenüber von dem Haus, da futtern Ziegen
Weil der Fiaker-Wirt die Tradition sehr ehrt.

So hält sich hier noch alles in der Waage
Und die Natur in diesem Örtchen überwiegt.
Es wachsen Tannen auf den weiten schönen Hängen
Ins Sonnenlicht hat sich das hübsche Dorf geschmiegt.

(2018)