Der sehr geliebte Mensch muss leiden
ihm droht bei Nichtbehandlung siecher Tod.
Nun heißt es für ihn: Anstrengung vermeiden
und eine Chemotherapie tut not.
Nun wieder auf ein Neues in die Mühle
die Nebenwirkungen sind fies und hart.
Erschöpfung, Übelkeit und Kühle
die Füße taub und Stimme klingt so seltsam zart.
Das alles, um die Zellen zu zerstören
die sich nun in der Leber festgemacht.
Von einer Heilung wollten die nichts hören
die haben sich nicht aus dem Spiel gebracht.
Dabei war alles doch so gut gegangen
die Chemo überstanden und die Zahl
der Marker war gesunken mit den langen
Phasen der Erholung ohne Qual.
Er hatte sogar wieder zugenommen
was niemand so erwartet hat.
Hat wieder Appetit bekommen
und fuhr mit seinem Auto in die Stadt.
Und nun der Rückschlag von dem Hellen
nun zeigt die dunkle Seite ihr Gesicht.
Er will sich wieder tapfer allem stellen
und kämpfen für die Heilung, für das Licht.
Bei mir geht es nun darum, zu vertrauen
und loszulassen, was da gerne denkt.
Es gilt, die Liebe zu erspüren und zu schauen
wie sie geduldig unsren Schritt auf Erden lenkt.
Es gilt, erst recht nun an das Göttliche zu glauben
an diese Kraft und an die Wunder der Natur.
Dass wir beschützt sind wie durch viele Hauben
dass unsere Seelen sicher sind und Freude pur.
Was immer auch geschehen mag, geschehe
klingt mein Gebet und dazu möcht‘ ich stehn.
Ich möchte lernen, frei zu sein bei allem, was ich sehe
und zu begreifen, dass es ein Kommen gibt und immer auch ein Gehn.
(2020)